Unser Leo hat sich in der 36. SSW endlich in Schädellage begeben (danke für den Tipp mit spinningbabies). Da wir aber noch in der Umzugsphase ins neue Haus waren, blieb leider zu wenig Zeit um die Übungen aus dem Kurs gemeinsam zu üben und zu festigen, sodass wir dann nur die für mich wichtigsten Punkte durchgegangen sind.

Aber von vorne:

In den letzten Wochen der Schwangerschaft habe ich noch Akupunktur und Shiatsu zur Vorbereitung auf die Geburt genossen. 10 Tage vor dem Geburtstermin habe ich die Noreia Entspannungszäpfchen genommen. In der Nacht auf den 17.09. (ET war 15.09) habe ich ein leichtes Ziehen gespürt. Später an diesem Morgen ist der Schleimpropf abgegangen und es war klar, dass ich mich nun auf die Eröffnungsphase einstellen kann.

Leider waren an diesem Tag  noch einige Handwerker im Haus, um die letzten Dinge zu finalisieren. Ich versuchte mich mit Wanne, Regenbogenentspannung und Ruheatmung zu entspannen, während Martin die Handwerker koordiniert hat, um mir so gut es geht die Ruhe verschaffen zu können. Ich habe mich mit der Affirmation "Du hältst dein Baby bald im Arm" vorbereitet und mich wirklich darauf gereut. 

Die Abstände der Wehen wurden immer kürzer, die Konzentration auf die Atmung war noch gut. Am frühen Nachmittag sind wir dann mit 3min Abstand Wehen ins Krankenhaus, da ich das Gefühl hatte, dass Loslassen nur in einer sicheren Umgebung wie dem Krankenhaus möglich ist.

Bei der ersten Untersuchung im KH war der Muttermund auf 1cm, ich war aber zuversichtlich und konnte die Eröffnungsphase und kommenden Phasen eigentlich kaum erwarten. Um die Dauer und Intensität der Wehen zu erhöhen haben wir Gehen und Soft-Touch Massage mit Wehenöl am Bauch versucht. Das hat super funktioniert. Ich hab dann ca. 2 Stunden in der Wanne genossen, die Wehen dürften aber weniger geworden sein.

Während der Eröffnungsphase wollte ich aber keine der Entspannungsübungen durchführen und habe mich nur auf die erlernten Atmungstechniken konzentriert. Leider hat sich die Eröffnungsphase sehr in die Länge gezogen. Es wurde mir Wehenmittel gegeben, dann bekam ich einen Wehensturm, ich konnte mich nicht mehr auf die Atmung konzentieren, die vielen Schläuche vom CTG, Antibiotika, Wehenmittel haben mich in der Bewegung eingeschränkt und wir waren zu erschöpft, um Antibiotika und Wehenmittel abzulehnen oder nach Alternativen zu fragen.

Die Hebamme in der Nacht hatte auch alle HÄnde voll zu tun, weil so viele Neuaufnahmen gekommen sind. Irgendwann konnte ich nicht mehr loslassen und bin immer mehr verkrampft. Schließlich war der Muttermund am frühen Morgen des 18.09. dann endlich vollständig offen, die Hebamme im Krankenhaus hat mir noch Tipps für Positonen gegeben, um das Baby in das Becken zu bewegen, doch es hat sich leider nichts getan.

DIe Oberärztin wollte versuchen, ob sich unser Baby durch "Probe-Schieben" nach unten bewegt, aber es tat sich nichts. Ein Kaiserschnitt wurde angeraten.

Ich war dann doch erschöpft und nachdem mir die Hebamme auch das GEfühl gegeben hat, dass ich alles versucht und gegeben habe, habe ich dem Kaiserschnitt zugestimmt.

Ich bin dankbar für die Übung mit dem Herzensfaden. Es war nicht leicht, das Baby nach dem Kaiserschnitt kurz zu sehen und dann zu warten bis es in Decken eingehüllt wieder gebracht wurde, aber ich hatte mit dem Herzensfaden ständig das Gefühl der Verbundenheit.

Ich hatte im Krankenhaus im Kreissaal vor allem am Schluss (dritte Hebamme nach Schichtwechsel) und auch im OP das Gefühl gut aufgehoben zu sein. Und dennoch hat mich seit der GEburt beschäftigt, warum es für mich dann doch nicht die "Traumgeburt" geworden ist, ab wann der Geburtsverlauf falsch verlaufen ist, ob ich anatomisch Probleme habe etc. Ich hatte auch Schuldgefühle, weil ich die Übungen aus dem Kurs aufgrund des Trubels rundherum nicht vertiefen konnte. Ich habe im KH noch mit den Hebammen gesprochen und mit meiner und beginne mittlerweile zu akzeptieren. Meine Hebamme hat mir gesagt "Ein Kind sucht sich den Weg, der für ihn am besten passt" und es hilft, um keine Fehler bei mir zu suchen.



Abschließend möchten wir uns nochmal bei dir bedanken! Der Kurs hat gut getan und auch wenn ich während der Geburt vielleicht nicht viel anwenden konnte, so haben wir doch einiges mitnehmen können, vor allem der Herzensfaden war/ist ein wichtiger Bestandteil.