Die Geburt war 10 Tage nach dem errechneten Geburtstermin. Bis dahin waren keine Anzeichen wie Übungswellen oder Schleimabgang.

Um ca. 6.15 war die erste Welle spürbar und in der Folge ca. alle 5 – 7 Minuten. Spürbar war ein Druck, kein krampfartiger Schmerz, wie ich es von der 1. Geburt kannte. Ich habe die Hebamme verständigt, die Großeltern angerufen, damit sie meinen großen Bub abholen und ihm sein Frühstück gemacht, mich dann zurückgezogen. Die Wellen sind stärker und in Abständen von 3 – 5 Minuten gekommen, und so, dass ich sie beatmen musste.

Die Hebamme war kurz nach 7.30 h da und hat mich untersucht, zu diesem Zeitpunkt war der Muttermund schon ziemlich offen, sie hat nicht so genau getastet um die Fruchtblase nicht zu verletzen. Die Wellen waren in kürzeren Abständen, aber mit der langsamen Atmung gut zu bewältigen. Tönen in einer hohen Tonlage und auf a hat sich als hilfreich herausgestellt. Ich war zu der Zeit stehend und im Vierfüßlerstand. Ich wollte dabei, dass mein Mann bei mir ist, und die Hand auf meinen Bauch legt. Seine Anleitungen waren sehr passend und hilfreich. Die Fruchtblase ist um ca. 9 h geplatzt. Daraufhin wollte ich im Wasser sein und bin in den Birthpool gewechselt. Mein Mann ging mit in den Pool. Ich war zuerst eine Zeitlang in der Hocke, ein aufgehängtes Tragetuch war hilfreich zum halten, dann angelehnt sitzend. Zwischenzeitlich war ich immer wieder ungeduldig, wollte, dass es schon vorbei ist. Zwischen den Wellen war es mir eigentlich immer möglich, zu entspannen, das war eine große Kraftquelle, Insel quasi. Schmerz habe ich gespürt. Wie dann der Drang zum Mitdrücken kam, habe ich nicht verstärkt mitgedrückt, aber ich habe auch nicht „nicht gedrückt“, anders kann ich es nicht beschreiben. Der Schmerz war da auch stärker, nicht mehr so dumpf, spitzer, aber gut auszuhalten. Die Geburtsatmung habe ich auch angewendet, aber ich war nicht nur entspannt und ruhig, sondern habe laut getönt oder geschrien. Wie der Kopf ein Stück aus der Scheide gekommen ist, ist er nicht wieder zurückgerutscht, sondern 3 Wellen lang in dieser Position geblieben – ein brennender Schmerz und abfallende Herztöne beim Zacharias. Anweisung der Hebamme, bei der nächsten Welle soll er ganz heraus. Das war mein Anliegen auch, ein bisschen mitschieben, und Zacharias war geboren. Er war während der Geburt und auch nachher wohlauf, hat etwas geschrien, laut an seinen Fingern geschmatzt und gleich gesaugt. Ich hatte einen Dammriss Grad 2, der genäht wurde (wie bei der 1. Geburt), aber dann sehr gut verheilt ist.

Das Wochenbett ist einfach und gut verlaufen, ich war sehr schnell wieder fit, viel schneller als nach der 1. Geburt, die 10 h länger gedauert hat und viel schmerzvoller war.

Meine Angst diesmal war, wieder so einen starken Widerstand gegen die Wellenbewegung zu spüren. Diesmal ist es mir gelungen, mir entsprechend (d. h. das mir eigene Selbst-Kontrollieren-Wollen, die Ungeduld und auch den Widerstand wahrnehmend) „mitzuschwimmen“. Dabei hat mir die Entspannung in den Wellenpausen sehr geholfen.

. Ich bin dankbar, dass die Geburt so bewusst und gut aushaltbar verlaufen ist und dass wir alle gesund waren und sind.

Ich habe keine Ahnung gehabt, dass unser Baby nur annähernd so schwer ist (4,44 kg). Sonst wäre ich womöglich angespannter gewesen. Bei der 1. Geburt war es umgekehrt: er war viel schwerer und größer geschätzt worden , als er wirklich war. Die Ärztin hatte mir mit ihrer Angst vor Komplikationen auch Angst gemacht. Meine jetzige Ärztin vermittelte mir das Gegenteil: bedingungslose Zuversicht.

Ich glaube, das wertvolle an Hypnobirthing ist die intensive Vorbereitung. Ich hatte den Eindruck, in meinem Körper hatte sich zum Geburtszeitpunkt seit mehreren Monaten eine Information „gesetzt“, die dann unbewusst für mich gearbeitet hat. Ich habe das Gefühl, die Eröffnungsphase ist so nebenbei gelaufen, dass ich es gar nicht gemerkt habe, oder aber ganz schnell und einfach.

Während des Geburtsverlaufs war keine Zeit für ausführliche Übungen, Visualisierungen gehen sich aber in jeder Wellenpause aus.